Waldbaden

Eine Frau sitzt auf einem umgefallenen Baum im Wald und genießt die Atmosphäre

Der Herbst ist da und du kannst die letzten warmen Sonnenstrahlen genießen, bevor die Natur in ihren wohlverdienten Winterschlaf wechselt. Gerade jetzt hat der Wald eine ganz besonders mystische Wirkung, die sogar nachweislich belegt ist.

Mit geschlossenen Augen und wachem Geist die Umgebung bewusst erkunden und in den Wald eintauchen. Nutze bei einem gemütlichen Herbstspaziergang alle Sinne, um die Heilkräfte des Waldes aufzusaugen!

Was ist Waldbaden?

Tatsächlich kommt das Waldbaden aus Japan. „Shinrin-yoku“ – auf deutsch “Baden in der Waldluft” – nennt sich die Naturheilmethode. Es bedeutet, mit allen Sinnen durch den Wald zu spazieren und ist in vielen Ländern bereits eine anerkannte Gesundheitsvorsorge. Sogenannte „Terpene“ – das sind chemischen Botenstoffe, die von den Bäumen abgesondert werden – haben eine positive Auswirkung auf den menschlichen Körper, vor allem auf das Nervensystem, die Psyche und das Immunsystem. Besonders im Sommer sowie bei Nebel und Regen ist die Konzentration der Terpene besonders hoch.

Warum Waldbaden?

Wer schon einmal die magische Atmosphäre des Waldes, die beständige Kraft der alten Bäume und den sanften Windhauch durch die Äste genossen hat, weiß um die Heilkraft des Waldes. Waldbaden ist eine Art Meditation oder auch Therapie für Stressbewältigung. Es stärkt nachweislich unser Immunsystem durch die Bildung von Abwehrzellen, lindert Stress, reduziert das Risiko, an Burnout zu erkranken und senkt sogar den Blutdruck und die Herzfrequenz. Außerdem wirkt sich ein Waldspaziergang positiv bei Nervenerkrankungen aus und kann zur Krebs- und Diabetes-Prävention beitragen. Bei Atemproblemen und Lungenerkrankungen empfiehlt es sich ebenfalls, den Wald aufzusuchen.

Wie funktioniert Waldbaden?

Waldbaden ist eine Achtsamkeitsübung. Du darfst dabei lernen, deine Gedanken abzuschalten (das gilt auch für dein Handy) und dich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Dabei achte auf all deine Sinne und konzentriere dich auf deinen Atem. Beim Waldbaden geht es nicht darum sich auszupowern, sondern dir Zeit für dich zu nehmen und die Seele baumeln zu lassen. Dabei spielt die Zeit keine Rolle und auch das Mobiltelefon darf mal ausgeschaltet werden. Bestimmt finden sich schöne Plätze im Wald, die zum Verweilen einladen, dann nutze sie.

5 Tipps vom japanischen Waldmediziner Qing Li

Die Heilkraft des Waldbadens wurde auch durch den Waldmediziner Qing Li bestätigt. Er konnte in einem Versuch nachweisen, dass der Wald eine stress- und blutdruckreduzierende Wirkung auf den menschlichen Körper hat. Durch einen 1-tägigen Aufenthalt im Wald reduzierte sich der Adrenalingehalt des Blutes bei Männern um 30 % und bei Frauen sogar um 50 %.

  • Suche einen Platz im Wald, wo du dich wohlfühlst. Du kannst die Umgebung bestaunen oder ein Buch lesen – genieße einfach die Pause.
  • Waldbaden soll nicht anstrengend sein, sodass du davon müde wirst. Wenn du trotzdem Müdigkeit verspürst, dann lege eine Erholungspause ein.
  • Zum Stressabbau genügt schon ein Tagestrip in einem Wald in deiner Nähe.
  • Nimm dir genügend zu trinken mit.
  • Waldbaden soll dir gut tun – wähle Zeitpunkt und Ort nach deinem Gefühl.

 

Quelle: Tipps des japanischen Waldmediziners Qing Li: http://www.hphpcentral.com/article/forest-bath