Mutter Erde brennt und weint

Waldbrand mit loderndem Feuer und umgestürzten Bäumen

Extreme Hitze, Waldbrände, Überschwemmungen, verseuchtes Wasser, Wirbelstürme und Tornados, verschmutzte Luft: Beinahe täglich lesen oder hören wir in den Nachrichten von Umweltkatastrophen auf der ganzen Welt. Wir Menschen vernichten durch unsere Art zu leben die NATUR. Das Klima verändert sich, Ökosysteme werden zerstört, die Biodiversität sinkt, Pflanzen und Tiere verlieren ihren Lebensraum oder ihr Leben. Weil sie keine Nahrung mehr finden oder jämmerlich am Plastik, das tonnenweise in unseren Meeren schwimmt, ersticken. Mutter Erde leidet. Und mit ihr all ihre Bewohner – inklusive uns Menschen. Viele wollen oder müssen ihre Heimat verlassen, weil die Ernte unbrauchbar ist, sauberes Wasser fehlt oder das Haus in Schutt und Asche liegt. Armut und sinkende Lebensqualität sind nur zwei der folgenschweren Auswirkungen.

Um die NATUR in ihrer ganzen Schönheit und Gesundheit zu erhalten bzw. wiederherzustellen und den Klimawandel zu bekämpfen, sollten wir jeden Tag bewusst nachhaltig mit Mutter Erde und unseren Ressourcen umgehen – so, wie wir es seit jeher bei CULUMNATURA tun. Der 22. April, der „Tag der Erde“, ist eine Erinnerung daran. Dieser Tag steht seit 1970 ganz im Zeichen des Umweltschutzes und wird mittlerweile in fast allen Ländern begangen. Verschiedene Volksaktionen wie Umweltbildungen in Schulen, Universitäten und Betrieben, traditionelle Feste mit NATUR-Bezug, Veranstaltungen über lokale und globale Umweltstrategien etc. regen zum Nachdenken an. Ziel ist es, dass die Menschen die Änderung ihres (Konsum-)verhaltens zumindest in Erwägung ziehen.

Die Entstehungsgeschichte eines erfolgreichen Aktionstages

Das Konzept, die Erde zu ehren, ihr Leben und ihre Schönheit zu achten, wurde erstmals im Oktober 1969 vorgestellt. Im Rahmen einer UNESCO-Konferenz in San Francisco präsentierte der US-Amerikaner John McConnell die Idee eines globalen Feiertages. Dass sie aus den USA kommt, ist kein Zufall. Damals stand der Schutz der Umwelt auf der Liste der politischen Agenden – wenn überhaupt – sehr weit unten. Den Bürgern missfielen die zunehmenden Verschmutzungen und die Tatsache, dass sich niemand darum zu kümmern schien. Das wusste Gaylord Nelson, der damalige US-Senator von Wisconsin, für seine guten Zwecke zu nutzen. Beinahe zeitgleich mit McConnell schlug er also einen nationalen Umweltaktionstag am 22. April vor. Gemeinsam mit Denis Hayes, den er mit der Koordination beauftragte, benannte Nelson diesen Tag in „Earth Day“ um.

Der „Tag der Erde“ sollte nach dem Vorbild studentischer Antikriegsproteste und in Form von Teach-ins (Lehr-, Diskussions- und Informationsveranstaltungen) organisiert werden. Die Premiere im Jahr 1970, vorrangig ausgerichtet von US-amerikanischen Universitäten und Colleges, lockte an diesem Mittwoch jedoch gleich 20 Millionen Menschen auf die Straßen. Sie demonstrierten gegen die Folgen der 150-jährigen industriellen Entwicklung. Und das insofern erfolgreich, als dass im Dezember 1970 schließlich der Gründung der Umweltschutzbehörde „U.S. Environmental Protection Agency“ (EPA) zugestimmt wurde. Nach und nach erreichte der Gedanke, menschliches Verhalten in Bezug auf die Umwelt zu hinterfragen, die ganze Welt. Seit 1990, Hayes organisierte Veranstaltungen in 141 Staaten, wird der „Tag der Erde“ global gefeiert. 2024 steht er übrigens unter dem Motto „Planet vs. Plastics“ („Planet vs. Plastik“).

Was kann ein einzelner Mensch tun?

Viel! Es müssen nicht nur Betriebe und Vereine sein, die sich Aktivitäten für den 22. April einfallen lassen. Auch du kannst mit deinem Verhalten etwas zum Positiven verändern. Oft sind es die Kleinigkeiten, die zählen. Hinterfrage zum Beispiel, ob du wirklich alles, was du kaufst, tatsächlich benötigst. Musst du dir wirklich ein neues Handy zulegen, nur weil du das alte schon seit fünf Jahren benutzt? In einem Smartphone stecken wertvolle Rohstoffe wie Kobalt und Tantal. Ihr Abbau ist alles andere als ressourcenschonend und wird teilweise von Kindern durchgeführt. Überlege dir, ob du darauf verzichten kannst. Lässt sich ein kaputtes Gerät reparieren – perfekt! Das ist immer eine gute Entscheidung. Funktioniert das nicht, kann man Produkte tauschen, teilen oder gebraucht kaufen. Nutze Second-Hand-Shops. Auf diese Weise muss auf lange Sicht weniger Neues hergestellt werden, was wiederum einen geringeren Rohstoffverbrauch zur Folge hat.

Apropos Einkauf: Nimm am besten deine eigene Tasche aus (Gras-)papier oder Stoff ins Geschäft mit, um nicht auf Plastiksackerl angewiesen zu sein. Wenn du Getränke etc. in Kunststoffverpackungen kaufst, denke daran, dass sie recycelbar sind und du ihnen durch das richtige Entsorgen ein zweites Leben schenken kannst. Wichtig ist zudem ein bewusster und wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln. Der Anbau von Getreide, Reis, Obst und Gemüse erfordert in der Regel viel Wasser; dazu kommt der hohe CO2-Ausstoß beim Transport. Hinter der Produktion von Lebensmitteln steckt so viel mehr, als wir im ersten Moment im Kopf haben, wenn wir etwas wegwerfen. Vermeide das also bitte. Kaufe sparsam ein und finde einen Weg, der dich weg vom Überfluss führt. Wenn wir alle ein paar sinnvolle Kleinigkeiten in unseren Alltag einbauen oder verändern – Öffis statt Auto, Müll richtig trennen oder aufsammeln usw. –, können wir gemeinsam viel erreichen und den Leiden von Mutter Erde entgegenwirken.

 

Quellen:

https://www.un.org/en/observances/earth-day

https://www.nationalgeographic.de

https://www.earthday.org

https://www.epa.gov

https://www.kuriose-feiertage.de

https://www.welt.de

https://www.landschafftleben.at/

Titelbild: Gerd Altmann (Pixabay)